geschichtliche Infos

Ein kurzer, geschichtlicher Rückblick der Turbine Giswil:

Die alte Kraftwerkzentrale der Elekrizitätswerke Obwalden in Giswil liegt in der hintersten Ecke der Giswiler Aaried-Ebene, ca. 2 Kilometer südlich des Dorfzentrums. Die Räume der Kraftwerkzentrale Giswil sind eindrücklich, allein die ehemalige Turbinenhalle mit ihren imposanten Massen von 90 x 12 x 16 Metern. Der Gebäudekomplex wurde 1921 erbaut und gehört zu den schützenswerten Bau- und Kulturdenkmäler Obwaldens. Die Generatoren wurden aus statischen Gründen in den Berg verlegt.

Die Turbine hat in den Jahren 1997-2000 dem Verein «KunstTreff 13» und 2004-2009 den Vereinen «Expoturbine» und «Performance» als Raum für Ausstellungen und Vorführungen gedient. Die Grundidee, die alte Kraftwerkzentrale kulturell zu nutzen, entstand in Künstlerkreisen und wurde von der kantonalen Kulturförderungskommíssion Obwalden (KKFK OW) unterstützt. Es formierte sich eine Betriebsgruppe, und im Januar 2004 wurde der Trägerverein TURBINE GISWIL aus der Taufe gehoben. Der Verein bezweckte den Betrieb des im Eigentum der Elektrizitätswerke Obwalden (EWO) stehenden Gebäudes als Ort für Veranstaltungen verschiedenster Art, insbesondere für öffentlich zugängliche, kulturelle Anlässe. Erklärtes Ziel war es, die alte Kraftwerkzentrale zu einem dauerhaften kulturellen und gesellschaftlichen Treffpunkt zu etablieren. Die Vielfalt der Darbietungen soll von Musik, Theater, Kunst und Film bis hin zu Performance, Lesung und Tanz reichen.

Bereits von 1997-2000 fanden in der alten Kraftwerkzentrale Giswil regelmässig kulturelle Veranstaltungen statt. Der Verein «Kunst Treff 13» hatte damals einen Teil des grossen Gebäudes gemietet und Ausstellungen, Performances, Theater und Konzerte durchgeführt. Bis heute erinnert man sich in weiten Teilen der Schweizer Kulturlandschaft an die international besetzten Performance-Tage, das Theaterspektakel «Schlachthof» oder die Unterwaldner Jahresausstellung. Das im Verlag Martin Wallimann erschienene Buch «Kunstraum Obwalden 97/98/99»* zeugt von der Vielfalt der damals durchgeführten Kunstprojekte. Die lnitiantinnen und lnitianten stiessen finanziell und personell an Grenzen und mussten im Jahre 2000 schweren Herzens die Schlüssel der Turbinenhalle wieder an die Eigentümerin zurückgeben. Nicht ohne Protest. Sechzig Kunstschaffende aus der unmittelbaren und weiteren Umgebung hielten während 80 Tagen Mahnwache. Mit dieser als «Konklave›› bezeichneten Aktion protestierten sie gegen die Schliessung dieses einmaligen Kunstraumes. Das unermüdliche Engagement von Kunst-schaffenden und weiteren interessierten bewirkte schliesslich nach einer Dämmerphase, dass die kantonale Kulturförderungskommission Obwalden (KKFK) im April 2003 interessierte Personen, Vereine und Institutionen zu einer lnformationsveranstaltung einlud.
Ziel war es, einerseits die Bedürfnisse nach dem Raum abzuklären und andererseits Leute zu finden, die bereit waren,  sich für den Betrieb zu engagieren. Tatsächlich fanden sich rund zehn Personen zu einer Betriebsgruppe zusammen.

Und der Kulturpreisträger Adrian Hossli hob das Grossprojekt «Kunstkoordinate 2004» aus der Taufe. Zeichen genug  für die KKFK, mit der Besitzerin der Halle, dem Elektrizitätswerk Obwalden EWO in Verhandlungen zu treten. 2004 wurde ein Mietvertrag für vorerst 18 Monate von April 2004 bis Oktober 2005 unterzeichnet und der Trägerverein TURBINE GISWIL gegründet.

Die daraus entstandene Ausstellungsgruppe expoTURBINE hat seit dem Jahre 2005 schon einige erfolgreiche Kunstaustellungen organisiert. Jeweils im Herbst findet die International Performance Art statt und alle zwei Jahre ein Kunstmarkt. Die Ausstellungsgruppe expoTURBINE besteht aus den Mitgliedern: Carmen Kaufmann, Sandra Gavilanes, Regula Camenzind, Adrian Hossli, Ruedi Beck, Werner Schmid und Annalies Ohnsorg.

Dank der grosszügigen Unterstützung des Elektrizitätswerkes Obwalden, welche der expoTURBINE die Halle zur Verfügung stellt und der finanziellen Unterstützung des Kantons Obwaldens und der Kantonalbank Obwalden ist es
der Ausstellungsgruppe möglich gewesen, all diese Kunstprojekte realisieren zu können.